2.000 bis 3.000 Kinder und Jugendliche kommen jedes Jahr ohne ihre Familie nach Deutschland. Das Wuppertaler Projekt Do it! vermittelt erwachsene Freiwillige, die als Vormünder für die jungen Flüchtlinge da sind - nicht nur, wenn es um Behördengänge geht.
Das Projekt des Migrationsdienstes der Diakonie Wuppertal sorgt seit 2007 dafür, dass Ehrenamtliche als Vormünder gewonnen, für diese Aufgabe geschult und an die Kinder und Jugendlichen vermittelt werden. 50 Ehrenamtliche wurden inzwischen qualifiziert und vermittelt.
Die Vormundschaft bedeutet, dass die elterliche Sorge in allen Lebensbereichen übernommen wird. So sind die Vormünder für die Gesundheitsfürsorge, für aufenthaltsrechtliche Belange und für die schulische Förderung der jungen Flüchtlinge verantwortlich. Dabei wird eng mit den Jugendhilfeeinrichtungen, in denen die Jugendlichen leben, kooperiert.
Die Vormundschaft ist keineswegs eine rein juristische Aufgabe. Vielmehr geht es darum, Ansprechpartner und im besten Fall auch Vertrauter der Jugendlichen zu sein, die unter dem Bruch mit dem Herkunftsland und dem Verlust ihrer wichtigsten Beziehungspersonen leiden und sich in einer völlig neuen Welt zurechtfinden müssen.
Die Projektleiterin, Katrin Löffelhardt, freut sich immer wieder über die große Resonanz von Seiten der Ehrenamtlichen, die sich schnell für diese wichtige Aufgabe begeistern lassen. Wer sich für eine ehrenamtliche Vormundschaft qualifizieren will, solle dafür vor allem Offenheit mitbringen und keine Angst davor haben, Fragen zu stellen. Außerdem sei es wichtig, sich auf die Situation junger Flüchtlinge einzulassen und Geduld bei der Zusammenarbeit mit den Ämtern mitzubringen.
Die gute Idee wurde inzwischen auch in Bochum, Dortmund, Schweicheln und Berlin umgesetzt. Ziel ist es, die ehrenamtlichen Vormundschaften bundesweit zu etablieren.
Informationen zu dem Projekt und die Ansprechpartner finden Sie unter: www.do-it-transfer.de
Weitere Projekte, die sich um Flüchtlinge kümmern, finden Sie in der Freiwilligendatenbank mit dem Suchbegriff "Flüchtling".
(Autor: Henrik Flor)