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Ein Hoch auf uns

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Lob vom Bundespräsidenten, Andreas Bourani singt "Auf uns" und eine Buffet-Beschreibung in Leichter Sprache – die Jubiläumsfeier der Aktion Mensch am 7. Oktober in Berlin war vielseitig und unterhaltend.

Alle haben sich in Schale geschmissen. Kein Wunder – schließlich feiert die größte Soziallotterie Deutschlands ihren 50. Geburtstag. Und dennoch: Der Abend beginnt wie bei einem großen Familientreffen – herzen, umarmen, quatschen. Über 650 Menschen waren der Einladung der Aktion Mensch gefolgt, aber unter den Mitgliedsverbänden und dem ZDF, Freunden, Partnern und Mitarbeitern kannte man sich.

"Ich bin innerlich ausgerastet"

Der Gong ertönt. Feierliche Musik, das Programm des Abends beginnt. Ein großer weißer Ballon schwebt über die Köpfe des Publikums hinweg auf die Bühne zu. Gänsehaut-Atmosphäre. Der Ballon färbt sich rot und gleichzeitig erscheint das Jubiläumslogo der Aktion Mensch im Hintergrund der Bühne. Man hört „Auf uns“ von Andreas Bourani, alle klatschen im Takt. Es kann losgehen! Als die Moderatoren die Bühne betreten, ist die Vorfreude im Saal zu spüren. Rudi Cerne, ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch, begrüßt die Gäste und stellt seine Mit-Moderatorin vor: Kübra Sekin, die Moderatorin von JAM!, dem neuen Jugendportal der Aktion Mensch. Kübra steht zum ersten Mal auf einer so großen Bühne vor so vielen Menschen – und wird am Ende sagen: „Vor dem Auftritt bin ich innerlich ausgerastet. Aber dann habe ich mir gesagt: Spiel jetzt keine Rolle, sei einfach Kübra – und dann ging’s!“ Und so war es: Das inklusive Duo führte locker durch den Abend – und der hatte einiges zu bieten.

Ein Höhepunkt: Die Rede von Bundespräsident Joachim Gauck

Das erste Wort hatte natürlich der Gastgeber persönlich. „Ich bin stolz wie Bolle, diesen Festakt mit Ihnen zu feiern“ – begrüßt Armin v. Buttlar, Vorstand der Aktion Mensch, die Gäste und bedankt sich bei den 23 Sponsoren, die den Festakt mit ihrer Unterstützung erst möglich gemacht haben.

Es folgte ein Höhepunkt des Abends: die Rede von Bundespräsident Joachim Gauck. Er blickte in seiner Rede zurück – auf die Anfänge und Verdienste der Aktion Mensch. „Unsere Gesellschaft musste und muss noch immer lernen, wie man mit Einschränkungen umgehen kann. Die Aktion Mensch entwickelte sich dabei zu einer erkennbaren Stimme in der gesellschaftlichen Debatte“. So habe die Aktion Mensch entscheidend dazu beigetragen, Denkmuster zu verändern. Ein besonderes Anliegen des Bundespräsidenten war, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Unterstützern der Aktion Mensch zu danken: „Sie haben vorgelebt, was eine Gesellschaft braucht, um sich zu verändern. Ohne all die Haupt- und ehrenamtlich Engagierten hätte die Aktion Mensch nicht werden können, was sie heute ist.“

„Total geniale Aktion“

Das Geschäftsmodell der Aktion Mensch  nannte Gauck kurz eine „total geniale Aktion“ und meint damit die Verbindung, selbst zum Lotterie-Gewinner zu werden – und gleichzeitig für andere etwas Gutes zu tun. „Das WIR gewinnt – drei Worte, maßgeschneidert für die Lotterie, wie für das Leben“, fasste Gauck zusammen. Zudem sei es „die kürzeste Beschreibung für Inklusion, die ich kenne.“ Und auch zu diesem Thema – Inklusion – hatte Gauck einiges zu sagen. „Inklusion ist eine enorme Herausforderung, aber keine Utopie“, hielt er fest. Wir seien erst dann in einer inklusiven Gesellschaft angekommen, „wenn Menschen mit Behinderung das gleiche Maß an Hoffnungen, das gleiche Maß an Wünschen zugestanden wird, wie jedem anderen Menschen auch.“ Der spontane Applaus zeigte: Hier sprach Gauck vielen der Anwesenden aus dem Herzen.

Großes Kino

Es ging kurzweilig weiter: Zwischen einzelnen Programmpunkten sorgten musikalische Beiträge (u.a. Hornist Felix Klieser, Sänger Andreas Bourani mit einer langsamen Gitarren-Versionen des Aktion Mensch-Jubiläumssongs "Auf uns"), Sport- und Theatereinlagen (u.a. Projekt "Kick it" aus Berlin, Theaterprojekt Lukaswerkstatt aus Zwickau) sowie Spielelementen für Lockerung. Bei einer Aktion Mensch-Ausgabe von "Der Große Preis" zum Beispiel konnten ZDF-Vertreter (Intendant Dr. Thomas Bellut, Programmchef Nobert Himmler, ehem. Intendant Markus Schächter) zeigen, wieviel sie über die Soziallotterie wissen – und die Gäste rätselten begeistert mit. Gegen Ende der Veranstaltung wurde aus Schmunzeln dann noch herzliches Gelächter: Komiker Martin Fromme heizte den Gästen mit seinen definitiv nicht politisch korrekten Witzen ordentlich ein. Es folgte ein rauschendes Fest, bei dem bis in die Nacht getanzt wurde.

Großes Kino eben. Ganz nach dem Ursprung des Veranstaltungsortes, das die Berliner noch als Lichtspielhaus kannten. Es war perfekt für diese Feier – nicht nur, weil es komplett barrierefrei ist. Diese allgemeine Zugänglichkeit zog sich bis in die Buffet-Beschreibung des Essens. Dort hieß in Leichter Sprache "Vegan: Ohne Sache von Tieren." Das machte klar: Inklusion kann so einfach sein.

mehr zum Jubiläum der Aktion Mensch

Pressemitteilung zur Festveranstaltung

Die Rede des Bundespräsidenten auf www.bundespraesident.de (auch in Leichter Sprache)

Gäste gratulieren der Aktion Mensch (Video)

Blick in den gefüllten Festsaal: Links und rechts sitzen die Gäste, ein Mittelgang führt zur Bühne. Dort steht das Motto "Schon viel erreicht. Noch viel mehr vor" auf der Leinwand.Moderatoren-Duo Rudi Cerne und Kübra Sekin begrüßt die Gäste.Armin von Buttlar.Bundespräsident Joachim Gauck hinter dem Rednerpult.Blick auf die Bühne: Rechts steht der Bundespräsident hinter dem Rednerpult, links steht eine Gebärdensprach-Dolmetscherin. Auf der Leinwand im Hintergrund wird das Bild übertragen, daneben erscheint das gesprochene Wort in Schrift. Felix Klieser beim Horn-Spielen auf der Bühne. Im Hintergrund ein Mann am Piano.Rudi Cerne steht zwischen den Publikumsreihen und interviewt David Lebuser, der im Rollstuhl sitzt.Die erste Reihe im Publikum: ZDF-Intendant Bellut, Frau Schadt, Bundespräsident Gauck, Armin von Buttlar.Menschen mit Behinderung, in rot gekleidet, halten verschiedene Schilder mit Jahreszahlen. Andreas Bourani mit Mikrofon in der Mitte, links neben ihm ein Gitarrist, rechts neben ihm Kübra Sekin.Im Vordergrund runde Schilder mit den Jahreszahlen 2012, 1982 und 2002. Dahinter stehen vier Männer.Rudi Cerne interviewt Andrea Rothfuss.Martin Fromme.Rudi Cerne und Thomas Schmidt.Chrisitian Loß, Rudi Cerne und Kübra Sekin.Viele Menschen stehen auf der Bühne, über ihnen fällt Konfetti.Christian Loß, Andrea Rothfuss und Kübra Sekin.Feiernde Menschen klatschen in die Hände.

(Redaktion )


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